Begrifflichkeiten, die dir bei der Auswahl von Plattformen für den Sprachunterricht helfen
Wer digitale Lernformen im Sprachunterricht erfolgreich einsetzen möchte, sollte die zentralen Begriffe und Konzepte kennen. Das Verständnis von Formaten wie E-Learning, Hybridunterricht oder gelenktem Lernen hilft Lehrkräften dabei, jene Plattformen für den Sprachunterricht auszuwählen, die wirklich zu ihren Kurszielen passen.
E-Learning:E-Learning (Kurzform für „elektronisches Lernen“) umfasst alle Formen des Lernens, die mit elektronischer, technischer oder digitaler Unterstützung stattfinden. Genauer gesagt bezeichnet es den Einsatz digitaler Ressourcen zur Begleitung und Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. E-Learning-Methoden sind in didaktisch-pädagogische Konzepte eingebettet – zum Beispiel in klassischen Kursen oder Seminaren, die digitale Medien integrieren.
Gerade im Sprachenlernen ist die Auswahl geeigneter Plattformen für den Sprachunterricht entscheidend, um Interaktivität, Zugänglichkeit und didaktische Qualität sicherzustellen.
Ungesteuertes Lernen: Ungesteuertes Lernen findet außerhalb eines formellen Unterrichts und ohne Anleitung durch eine Lehrperson statt. Lernende eignen sich Wissen oder Kompetenzen oft unbeabsichtigt an, während sie sich mit persönlich relevanten Inhalten beschäftigen. Das „Warum“ und „Wie“ des Lernens tritt hierbei meist in den Hintergrund.
Informelles Lernen: Informelles Lernen geschieht in selbstorganisierten Situationen, die aus konkreten Problemen oder persönlichen Fragen entstehen. Es erfolgt unabhängig von institutionellen Bildungskontexten und wird von den Lernenden oft nicht bewusst als Lernprozess wahrgenommen.
Spielbasiertes Lernen: Spielbasiertes Lernen ( auf English Game-based learning); Hier wird Wissen innerhalb eines klar definierten Szenarios erworben, das durch Spielregeln und Ziele strukturiert ist. Im spielbasierten Lernen steht das Erreichen des Spielziels im Vordergrund – der Lernprozess geschieht dabei quasi nebenbei und wird von den Spielenden idealerweise nicht als „Lernen“ empfunden. Diese Form des Lernens wird häufig als weniger anstrengend und motivierender wahrgenommen. Die individuell erworbenen Kompetenzen variieren, doch der Lernprozess ähnelt im Kern nicht-spielerischen Methoden.
Mobiles Lernen: Digitale Endgeräte erweitern den traditionellen Klassenraum und eröffnen neue Möglichkeiten. Dank Smartphones und Tablets kann orts- und zeitunabhängig gelernt werden, ob aus Eigeninitiative (z. B. beim Lernen praktischer Fähigkeiten) oder im Rahmen klarer Unterrichtsaufgaben (z. B. über Lernplattformen). Mobiles Lernen kombiniert oft spielerische Elemente mit klassischen Lerninhalten.
Gesteuertes Lernen: Diese Form findet in einem institutionellen Rahmen statt und wird durch eine Lehrkraft mit klaren Lernzielen begleitet. Gelenktes Lernen kann als Präsenzunterricht, im Blended-Learning-Format oder vollständig online gestaltet sein.
Hybrides Sprachlernen: Hybrides Lernen legt kein starres Kursformat fest, sondern bietet einen flexiblen Rahmen für den Wechsel zwischen digitalen und analogen Phasen. Genau hier wird die Auswahl passender Plattformen für den Sprachunterricht entscheidend: Die eingesetzte Plattform muss zu Ziel, Struktur und Interaktionsform des Unterrichts passen.
Blended Lerning: Blended learning combines online and in-person instruction in a way that complements both environments. It requires thoughtful integration of tools and content. Choosing suitable platforms for language teaching ensures that learning objectives are met in both phases – whether students are at home or in the classroom.
Bei der Implementierung von Blended Learning im Sprachunterricht trägt die Auswahl der richtigen Plattformen für den Sprachunterricht dazu bei, dass Online- und Offline-Komponenten nahtlos zusammenarbeiten.
In-person Course | In-person Course | Blended Learning Course | Tutored Online Courses |
– no internet in the classroom – digital media used outside the classroom | – use of digital media in the classroom and beyond – integration of online elements with in-person teaching | – content delivered in online phases – integration with in-person teaching | – flexible learning opportunities regardless of location – synchronous and asynchronous phases – individual or group learning |
The teacher teaches, gives feedback, and provides guidance. |
The table presents the different formats of hybrid teaching. It clearly shows that the scope and type of digital media use depend on the available technical infrastructure and the target group. Undoubtedly, the teacher’s media competencies—both technical and didactic-methodological—play a crucial role.
Entdecke unsere empfohlenen Plattformen für den Sprachunterricht und finde die passende Lösung für dein Unterrichtskonzept.
Wenn du Sprachlehrer:in bist, egal ob du in einem Sprachinstitut unterrichtest oder Freiberufler:in bist, solltest du wissen, dass KI deinen Lernenden hilft, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Daher ist es empfehlenswert, deinen Sprachlernende bestimmte von KI-geschützte Sprachlern-Apps vorschlägst. Mehr dazu hier: AI for Language Learning. KI zum Sprachlernen.
Die am häufigsten genutzten Plattformen für den Sprachunterricht
Angesichts der Vielzahl digitaler Möglichkeiten kann die Wahl der richtigen Tools überfordernd wirken. In diesem Abschnitt stellen wir einige der am weitesten verbreiteten Plattformen für den Sprachunterricht vor. Diese Plattformen sind nicht nur beliebt, sondern auch didaktisch wirksam – sie unterstützen interaktiven, strukturierten und lernendenzentrierten Unterricht.
Zoom
Unter den am häufigsten gewählten Plattformen für den Sprachunterricht sticht Zoom besonders hervor – durch seine Benutzerfreundlichkeit und die Vielzahl interaktiver Funktionen. Von Breakout-Räumen bis zum geteilten Whiteboard unterstützt Zoom dynamischen Online-Unterricht im modernen Sprachtraining:
- Breakout-Räume
- Chat im Meeting
- Nonverbales Feedback
- Umfragen
- Reaktionen
- Bildschirmfreigabe
- Folien als virtuellen Hintergrund freigeben
- Virtuelle Hintergründe
- Whiteboard
Microsoft Teams:
Microsoft Teams: bietet ebenfalls eine zuverlässige Umgebung für den Sprachunterricht. Der Dienst ist in die Microsoft 365-Suite mit Microsoft Office und Skype/Skype for Business integriert und gehört diese Plattform zu den umfangreicheren Plattformen für den Sprachunterricht – ideal für Bildungseinrichtungen, die bereits mit Microsoft-Tools arbeiten.
- Chat
- Teams
- Besprechungen
- Notizen
- Dateianhänge
- Kanäle
- Gruppengespräche
- Telefonersatz
- Breakout-Raum
- Integrationen
Adobe Connect
Adobe Connect wird besonders von erfahrenen Lehrkräften geschätzt, die mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten suchen. Als eine der flexibelsten Plattformen für den Sprachunterricht ermöglicht Adobe Connect die Gestaltung detaillierter virtueller Lernumgebungen mit klaren Lernpfaden.
Funktionen:
- Unbegrenzte und anpassbare Meetingräume
- Mehrere Räume pro Nutzer
- Breakout-Sitzungen innerhalb eines Meetings
- VoIP
- Audio- und Videokonferenzen
- Aufzeichnung von Meetings
- Bildschirmfreigabe
- Notizen, Chat und Whiteboards
- Nutzerverwaltung, Administration und Berichte
- Umfragen
- Zentrale Inhaltsbibliothek
- Collaboration Builder SDK
- Mobile App (Android & iOS)
- HTML5-Clients
BigBlueButton
BigBlueButton wurde 2007 vom Technology Innovation Management (TIM)-Programm am Institute for Technology Entrepreneurship and Commercialization der Carleton University in Ottawa, Kanada, entwickelt. Lehrkräfte schätzen die intuitive Benutzeroberfläche und praxisnahen Funktionen, die helfen, die Aufmerksamkeit der Lernenden aufrechtzuerhalten.
Besonders im akademischen und Open-Source-Bereich hat sich BigBlueButton als benutzerfreundliche, aber leistungsstarke Option etabliert. Das zielgerichtete Funktionsangebot macht es zu einem starken Kandidaten unter den Plattformen für den Sprachunterricht, vor allem für Lehrkräfte, die auf intuitive Bedienung und kollaborative Werkzeuge setzen.
- Bildschirmfreigabe
- Whiteboard für mehrere Nutzer
- Breakout-Räume
- Einfache Gruppenumfragen
- Dokumentenfreigabe
- Videooptionen
- Chat
- Umfragen
- Gemeinsame Notizen
Fazit: Worauf Sprachlehrkräfte bei der Plattformwahl achten sollten
Zielgruppe, Technik & Didaktik im Einklang
Wer Plattformen für den Sprachunterricht auswählt, sollte nicht nur auf Funktionen achten. Entscheidend ist, ob eine Plattform zu den Lernzielen, der digitalen Ausstattung und dem eigenen methodisch-didaktischen Ansatz passt. Unterstützt die Plattform die Interaktion? Ist sie für deine Lernenden leicht bedienbar? Eignet sie sich für synchrone, asynchrone oder gemischte Formate?
Auch die digitalen Kompetenzen deiner Teilnehmenden, ihre Geräte sowie das gewünschte Lernumfeld sollten berücksichtigt werden – egal, ob im Präsenzunterricht, im virtuellen Raum oder in einem hybriden Modell.
Empfehlungen für Einsteiger:innen und Fortgeschrittene
Für Einsteiger:innen bieten benutzerfreundliche Plattformen für den Sprachunterricht wie Zoom oder Microsoft Teams einen guten Startpunkt. Fortgeschrittene Lehrkräfte profitieren möglicherweise von den erweiterten Anpassungsmöglichkeiten, die Adobe Connect oder BigBlueButton bieten – Plattformen, die mehr Freiraum für individuelle Unterrichtsgestaltung eröffnen.
Letztlich kommt es darauf an, wie gut eine Plattform zu deinem Unterrichtsstil und zu den Bedürfnissen deiner Zielgruppe passt. Wer sich mit den verfügbaren Plattformen für den Sprachunterricht intensiv beschäftigt, legt den Grundstein für motivierenden, erfolgreichen und lernwirksamen Sprachunterricht.